Herzlich willkommen auf dem Schoellerhof

Der Schoellerhof im Wandel der Zeit: Blicken Sie mit uns auf die lange Geschichte des Schoellerhofs und erfahren Sie wie die Landwirtschaft durch neue Geschäftsideen abgelöst wurde.

Der Schoellerhof und seine Geschichte

Dr. Maria Schoeller

Wenn man von Golzheim über den Feldweg nach Niederbolheim fährt, liegt auf der linken Seite der Schoellerhof. Auf der Stelle, auf der heute der Schoellerhof steht, befand sich früher ein Ort mit Namen Bauweiler. Alte Flurnamen und das „Bauweiler Gäßchen“ in Golzheim erinnern noch an diesen Namen.

Im Mittelalter bestand dieser Ort wahrscheinlich aus vier Höfen und einer Pfarrkirche. Die Hälfte des Dorfes Bauweiler und des Patronats gehörte zur damaligen Zeit den Herren von Kronenburg. Das geht aus einer Schrift aus dem Jahre 1344 hervor, in der Friedrich Herr von Kronenburg und Neuerburg dem Markgrafen Wilhelm von Jülich seinen Anteil an Bauweiler zu Mannleben überträgt.

Ein weiteres Gut im Dorf wurde 1383 von Rykalt von Merode und Margarete von Wesermale an die Antoniter verkauft. Ein Jahr später kauften die Antoniter ein weiteres Gut in Bauweiler.

1402 und 1455 wurden die Antoniter mit jeweils zwei Hufen des Kronenburg’schen Manngutes belehnt. (Unter Huf verstand man den Anteil der bäuerlichen Familien am Gemeindeland). 1456 erwarben sie auch das Patronat in Bauweiler, sodass es schien, als hätten sie die volle Territorialherrschaft in diesem Dorf. Doch sie vermochten das Patronat nicht lange durchzusetzen. Der Kronenburg Erbe, Graf Vinzenz von Mörs, verkaufte 1486 den Kronenburg’schen Anteil in Bauweiler an Gerhard von Palant, der die Gladbacher Linie der Palant gegründet hatte. Bauweiler unterstand der Unterherrschaft Gladbach.

Doch weder die Antoniter noch die Erben des Grafen Vinzenz von Mörs und deren Nachkommen fühlten sich rechtlich durch diesen Kauf gebunden. So gibt es über mehrere Jahrhunderte hinweg Urkunden, in denen die Erben der Kronenburgs die Antoniter mit den zwei Höfen und Patronat belehnen, ja 1701 sogar den Antonitern Ihren Anteil in Bauweiler endgültig verkaufen. 1758 findet diese schwierige Rechtslage ein Ende. In einem Prozess wird das Patronat dem Herrschaftlichen Hofe von Gladbach zugeordnet.

Die Höfe der Antoniter und die der Kronenburg Erben sind im 16. Jahrhundert zu je einem verschmolzen, sodass es ab der Zeit nur noch zwei Höfe in Bauweiler gab, einen im Besitz der Antoniter und einen von den Antonitern beanspruchten, aber eigentlich der Gladbacher Linie Palant gehörend. Im 19. Jahrhundert ist nur noch ein Hof übrig geblieben.

Mit der Bildung der Mairien im Jahre 1784 wir Bauweiler Golzheim zugeordnet. Golzheim selbst bildet mit Girbelsrath und Merzenich eine Mairie.

Im Jahre 1875 kaufte der Geheime Kommerzienrat Leopold Schoeller den Hof in Bauweiler und ließ alle dort vorhandenen, sehr baufälligen Gebäude abreißen und erbaute an der Stelle einen neuen Hof, den er Schoellerhof nannte. Der Hof ist im Stil eines Vierkanthofes erbaut. In der Mitte des Hofraumes steht ein Häuschen, das früher als Milchküche genutzt wurde.

Große bauliche Veränderungen sind am Schoellerhof niemals vorgenommen worden. Lediglich ein Unterstellraum für Maschinen wurde nach dem Krieg angebaut. Leopold Schoeller kaufte den Hof und die entsprechenden Ländereien unter anderem mit dem Ziel, Zuckerrüben anzubauen. Dieser Betriebszweig war im ‚Rheinland zu der Zeit noch nicht verbreitet. Seine Kenntnisse hatte er in schlesischen Anbaugebieten erworben. Die von ihm mitbegründete Zuckerfabrik in Düren wurde mit diesen Rüben beliefert.

1917 kaufte sein Urenkel Leopold Peill den Schoellerhof und bewirtschaftete ihn, wie auch Gut Olleseim von Haus Hardt aus. Auch er betrieb sehr intensiv den Zuckerrübenanbau. Seine fortschrittliche Einstellung bewirkte eine sehr frühe Mechanisierung des Betriebes. Schon 1927 wurde der erste Traktor eingesetzt.

Zu der Zeit waren ca. 22 Mitarbeiter auf dem Schoellerhof fest angestellt, ca. 10 Mitarbeiter wurden in arbeitsreichen Zeiten als Aushilfskräfte hinzugezogen.

Neben der Bewirtschaftung der Felder mussten auch 50-60 Milchkühe versorgt werden.

Nach dem Tode des Leopold Peill übernahm seine Tochter Irmgard Schoeller geborene Peill die Verwaltung des Schoellerhofes und bewirtschaftete den Hof von Gürzenich bei Düren aus. 1972 übernahm ihr Sohn Gerd Schoeller den Betrieb. Seine Ehefrau Sibylle Schoeller leitete den Betrieb zusammen mit einem Verwalter. 1989 übernahm Christian Schoeller zusammen mit seiner Ehefrau Dr. Maria Schoeller die Leitung der Landwirtschaft. Sie entwickelten darauf in den Folgejahren eine Trockenpflanzenproduktion für die Floristik. Trockenpflanzen vom Schoellerhof waren in ganz Deutschland bekannt. Schon nach wenigen Jahren wurde klar, dass Trockenpflanzen eine Modeerscheinung waren, die keine nachhaltige Weiterentwicklung zuließ.

Der Schoellerhof heute

Im Jahre 1999 trennte sich die Familie Schoeller vom überwiegenden Teil der Ackerflächen und beließ die Gebäude unverändert im historischen Zustand. Das große Gutshaus wird heute von den Eigentümern Christian und Dr. Maria Schoeller bewohnt. Einige Gebäudeteile sind zu Wohnzwecken vermietet. Neben der Immobilienverwaltung werden die Gebäude von der Firma contronics gewerblich genutzt, die sich mit dem Vertrieb und der Entwicklung von Lösungen für die Haus- und Gebäudeautomation befasst (Smart Home). Weiter ist in den Gebäuden eine Oldtimer Werkstatt untergebracht, in der von zahlreichen Monteuren alte Autos wieder in den historischen Zustand rückversetzt werden.

Firmen auf dem Schoellerhof:

- contronics Automationssysteme

- Medien Beratung Chris Heil

- GAND-Motors

Bildergallerie

Impressionen aus der Vergangenheit

Historische Texte & Zeitungsartikel